In seinen Ausführungen zum Stand der Kommunalpolitik in Niederzier machte Clever den Anwesenden deutlich, dass man auch bei zufrieden stellender Finanzsituation der Kommune – nicht alle Wünsche der Bürger erfüllen könne, denn Niederzier müsse weiter frei von Schulden bleiben! Die finanzielle Freiheit, die seit 1994 maßgeblich durch die SPD-Mehrheit zumeist gegen den Widerstand der CDU im Rat hart erarbeitet wurde, müsse erhalten bleiben, forderte Ortwin Clever. Der Ausbau der Kitas zur Schaffung von Plätzen für Kinder unter drei Jahren pünktlich zum Inkrafttreten des Rechtsanspruchs am 01.08.2013 sowie weitere geplante Investitionen i. H. v. ca.8 Mio in Gewerbeflächen, Kanalsanierungen, Anschaffung von Löschfahrzeugen, Überarbeitung des Spielplatzes im Freizeitpark, bauliche Ergänzungen an der Gesamtschule usw. sind dennoch möglich, ohne den gemeindlichen Haushalt zu gefährden.
Clever begrüßte die seit kurzem offensichtlich gewordene Zustimmung der CDU zu vielen von der SPD auf den Weg gebrachten kommunalen Vorhaben; die permanente Fundamentalopposition vergangener Jahre sei endlich der Einsicht gewichen, dass allein eine Bürger freundliche Politik ohne Parteiengezänk Zustimmung im öffentlichen Raum finde.
Dietmar Nietan nahm in seinen Ausführungen Stellung zu bundespolitischen Fragestellungen: Das Thema Gerechtigkeit stehe im Zentrum sozialdemokratischer Politik; dafür stehe Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat.
Nietan forderte, dass Politik ehrlich bleiben muss: Bildung, Fortschritt und gesicherte Einkommen seien nur möglich, wenn auch die Belastungen von denen getragen würden, die dazu tatsächlich in der Lage seien. Er wies auf die Unterschiede der Bundespolitik zwischen SPD und Koalition von CDU/CSU und FDP hin und stimmte die Mitglieder auf die Bundestagswahl ein: Die SPD will den Mindestlohn und eine Kranken-Bürgerversicherung einführen, sie hat ein gerechteres Rentenkonzept, wird die Bedingungen für Leiharbeit und im Niedriglohn Beschäftigte verbessern und den Sozialwohnungsbau fördern. Reiche müssen Steuererhöhungen in Kauf nehmen.
Nietan zeigte zudem die Fehler der Kanzlerin bei der Wende von der Wende in der Energiepolitik auf, deren handwerkliche Fehler wieder den kleinen Steuerzahler treffen werden.
Bei allen im Zusammenhang mit der Euro-Krise anstehenden Problemen und Fragen stehe der Zusammenhalt Europas im Fokus der Politik.