SPD Niederzier startet in den Wahlkampf

 

Dass die Gemeinde Niederzier sich auch in Zukunft die „rote Hochburg“ im Kreis Düren nennen könnte, machte der außergewöhnlich gute Besuch zum Wahlkampfauftakt klar: Annähernd hundert Besucher, darunter auch sehr viele Nicht-Parteimitglieder, konnten im Bürgerhaus den Vorträgen des Bundestagsabgeordneten und Bundesschatzmeisters Dietmar Nietan sowie dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und gesundheitspolitischen Sprecher der SPD Fraktion im Bundestag Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach beiwohnen. Nach deren Ausführungen fand eine rege Diskussion statt, in deren Verlauf die Besucher viele kritische Fragen stellten.

Während Dietmar Nietan vorrangig auf die Wahlkampfstrategie der SPD abhob und deutlich die zwischen Union und SPD gegensätzlichen Themen ansprach, wie Rentenfrage, Militärausgaben, Merkels Alleingänge in der Koalition usw. widmete Karl Lauterbach sich in erster Linie seinen Arbeitsfeldern in der Berliner Politik: Der Gesundheit-, Bildungs- und Familienpolitik.
Beim Thema Steuergerechtigkeit und Finanzierung des Gesundheitssystems wurden ebenfalls in vielen Details die Unterschiede der Wahlprogramme offenkundig: Nicht der breite Mittelstand müsse zur Kasse gebeten werden, sondern die Besserverdiener; paritätische Beiträge zur Krankenversicherung -eine Bürgerversicherung für alle- sowie die Anhebung des Spitzensteuersatzes seien unerlässlich. Nicht Steuergeschenke, sondern nachhaltige Investitionen in Bildung und Digitalisierung sind das Gebot der Stunde. Die Förderung von Familie heute sei die Versicherung unserer Gesellschaft für Morgen.
Im nun anstehenden heißen Wahlkampf müsse es die SPD sein, die die Themen bestimme und nicht ein Inhaltsfreies „Sie kennen mich“ der Kanzlerin.
Der Ortsvereinsvorsitzende Ortwin Clever rief die Genossinnen und Genossen auf, sich nicht von Stimmungen oder Umfragewerten beeinflussen zu lassen, sondern kämpferisch wie der Kanzlerkandidat Martin Schulz in die kommenden zwei Monate zu gehen.
Bürgermeister Hermann Heuser (SPD) zeigte an vielen Beispielen der Kommunalpolitik von Niederzier auf, wie gerechte Politik aussehen muss: Genügend Kindergartenplätze, intakte Schulgebäude, Angebote von Baugrundstücken für Familien, Ansiedlung von Gewerbe zur Schaffung von Arbeitsplätzen oder der Bau einer zukunftsträchtigen Windkraft- und Solaranlage auf dem Gemeindegebiet.